Die Songs sind zu kurz, der weibliche Gesang
hörenswert gut (wenn er mehrstimmig ist, sogar außerordentlich
gut) und die musikalische Begleitung weniger als zufriedenstellend.
Gerade beim Opener Sences fällt
dies sofort beim wirklich schräg/schiefen Bassspiel auf, welches
übrigens bei den kommenden restlichen 11 Songs weiterhin negativ
in Erscheinung treten wird. Weiter gehts mit dem recht eindimensionalen,
infantilen Schlagzeugspiel, bei dem ich mir stellenweise nicht wirklich
sicher bin, ob hier überhaupt ein Mensch aus Fleisch und Blut (in
diesem Fall ein Herr Grundmann) am Werke ist. Die Keyboards nerven eigentlich
nur, wenn sie Leads spielen, die Flächen sind immerhin ganz angenehm
und passen zu den Songs. Überhaupt kann man an den atmosphärischen,
ruhigen Songs, die mich am ehesten noch an The Wishing Tree erinnern,
eigentlich nicht viel rummeckern. Die Band hat viele gute Ideen, die
alles andere als langweilig sind, aber die Umsetzung, dieses völlig
aneinander vorbei Musizieren, macht alles kaputt.
Manche Kollegen sehen dies anders und heben die
chillige Atmosphäre der Platte hervor. Das kann ich nachvollziehen.
Ich persönlich mag, wie gesagt, den Gesang und die Songs an sich,
empfinde jedoch die Umsetzung als recht amateurhaft und dies stört
mich beim Hörgenuss. Herr Weninghoff hat womöglich zu viel
im Alleingang eingespielt. Beim nächsten Mal würde ich mir
wünschen, dass er einige Aufgaben an zusätzliche Musiker abgibt.
Behind the Sun hätte wirklich
ein schönes Album werden können. Schade.Von: Michael Büttgen