Seine Arbeit als Bassist bei den Spezialisten
für German Cosmic Psychedelia, ZEITLOOP, lässt
Joe Weninghoff Zeit genug, in schöner Regelmäßigkeit
Alben unter dem Namen LOVING THE SUN herauszubringen. Eigentlich ein
Duo, aus Multiinstrumentalist und Komponist Wenninghoff, sowie Sängerin
und Texterin Christina Pollmann bestehend, gibt es auf Album Nummer
Vier eine essenzielle Änderung: Pollmann hat zwar noch drei Texte
verfasst, aber am Mikro steht jetzt Alev Cetinyilmaz, gelegentlich unterstützt
von Marie Craven.
Eigentlich können wir das FAZIT schon hier
ziehen: Behind The Rainbow ist der bisherige Höhepunkt
in LOVING THE SUNs ordentlicher (Colourful) bis sehr guter
Diskographie (Dreaming Of More, The Other Side Of
The World).
Cetinyilmaz singt dunkler und souliger als Christina
Pollmann. Dazu Musik, die nicht nur seelenvoll fließt, sondern
sich knietief im Rhythmus bewegend, voran getrieben wird. Behind
The Rainbow ist ein wohliges Bad in Trance, Ambient, sanften,
psychedelischen Exkursen, zwischen elegantem Pop und Rock, sowie Loops,
die manchmal ein wenig zu vordergründig eingesetzt werden. Besitzt
dabei genügend Biss und Schärfe, um nicht in reinen harmonischen
Regengüssen zu ersaufen. DAS Album zum Chillen am Rande einer Krautrock-Party.
Oder zum Stehblues tanzen. Oder zur Fahrt über den Ambient Highway
deiner Träume.
Behind The Rainbow ist ein Album
voller heimlicher und stetig wachsender Hits. Ob das fast siebenminütige
Rain Falls Down On Earth, das beweist, dass lakonische Reduktion
nicht nur in der Literatur prächtig funktioniert, das für
LOVING THE SUN Verhältnisse knallige Away, oder das
dunkle Roadmovie Driven far Away, die Songs funktionieren
auf eine hinterlistige Weise: sie schleichen sich an, nisten sich ein
und bleiben. Behaglich und mit Nachdruck. Gefällt wohl.
FAZIT: LOVING THE SUN laden ein zu einer entspannten,
klanglich ergötzlichen Reise voller Finessen. Wer sich zwischen
relaxtem Krautrock und beseelten, leicht psychedelischen Chillout-Klängen
wohlfühlt, sollte einsteigen und genießen. Im Gegensatz zu
einem Trip ins Abenteuerland kostet der Eintritt hier nicht den Verstand.
Ganz im Gegenteil. Hinter dem Regenbogen können Kopf und Bauch
wunderbar harmonieren
Idioglossia,
Jochen König (Info),
veröffentlicht am 08.01.2010), * 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album
mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
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