CDSTARTS - Mit ihrem letzten Album
Behind The Rainbow haben Loving The Sun bereits eine kleine
Wandlung vollzogen, die das Gespann um Joe Wenninghoff in kompaktere
Pop/Rock-Regionen lenkte, ohne an träumerischen Klangkörpern
einzubüßen. So ist das neue The Path Of Love
wieder ein Schritt in diese Richtung und beherbergt die Trümpfe
vermehrt in stimmgewaltigen Passagen, für die neben den
bereits bekannten Christina Pollmann sowie Andrea Heukamp auch
Juliane Büker und Mary Craven verantwortlich sind. Ein
Großteil der Texte stammt ebenso aus ihren Federn, was
in Verbindung mit der Loving The Sun-typischen ausgefeilt und
doppelbödig daherkommenden Instrumentierung den Spannungsbogen
erweitert, ja zelebriert. Was für eine wohlige Kraft zum
Beispiel Taking Me Down spendet, wenn es seelenvoll
erobernde Vocals mit tiefgreifendem Gitarrenspiel und Tasteninstrumenten
der psychedelischen Riege verquickt, ist einfach toll und zeitlos.
Überhaupt ist genau dieser Umstand, nämlich losgelöst
von Erwartungen und Zeitgeist einen eigenen Kosmos zu kreieren,
die Stärke von Loving The Sun. Ob beim dunklen The
Fields Inside, das doch eine liebliche Note in sich trägt,
oder dem achtminütigen mit dichten Synthesizer-Sounds leicht
überzuckerten Romantiker Never Loose Your Faith In
Love - die Spannbreite auf The Path Of Love
ist ziemlich beachtlich, begünstigt durch die unterschiedlichen
Stimmen, die sich in ihrer Emotionalität dann doch vereinen.
Karibisches Flair versprüht der eröffnende Titeltrack,
ehe Summer Sun lockerflockig lupenreinen Pop bereithält
und die für das Album so wesentlichen Gesangharmonien in
Family Affair den zuckrig garnierten, aber oft genau
richtig temperierten Lauf verantworten. Alles in allem ist man
so herzerwärmend gut vorbereitet auf den Herbst und freut
sich zum wiederholten Male über den konstant qualitativen
Output der Münsteraner von Loving The Sun .Anspieltipps:
Family Affair, Friendship, Taking Me Down, So Happy About
(Daniel Leckert) 7/10 CD-Starts
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