MUSIK-ZIRKUS-MAGAZIN
- Das deutsche Musikprojekt um Multiinstrumentlist
Joe Weninghoff ist mittlerweile schon Stammgast im Musikzirkus-Magazin,
ist doch The Path Of Love bereits die vierte
CD, die hier besprochen wird. Fast zwei Jahre ist es
bereits her, dass ihr letztes Album Behind The
Rainbow erschienen ist. Mitte August kommt nun
The Path Of Love bei Tribal Stomp Records
heraus. Neben dem Kopf des Projektes sind die einzigen
Konstanten bei Loving The Sun die beiden Sängerinnen
Christina Pollmann und Andrea Heukamp, ansonsten wechseln
die beteiligten Musiker. Joe Weninghoff hat auf dem
neuen Album wieder elf Stücke vereint, die im musikalischen
Bereich von Elektronik und Dreamrock liegen. Schon mit
dem ersten Stück der CD, dem Titelstück des
Albums kann der Hörer sofort abheben und anfangen
zu träumen. Das Stück eröffnet mit Synthieflächen
und einer sehr atmosphärischen E-Gitarre. Dann
kommt der Gesang von Andrea Heukamp sowie Alev Cetinyilmaz
dazu und akustische Instrumente ergänzen das Instrumentarium.
Somit steht die Musik auf dem neuen Werk ganz in der
Tradition der Vorgängeralben. War das Titelstück
noch zum Träumen, so ist Summer Sun
eine sehr schöne Popnummer mit Laidback-Feeling.
Ein Stück, das den Sommer heraufbeschwört
und das schreibe ich, während erstmals nach einigen
Tagen der Herbstkälte der Sommer wieder zurückgekehrt
ist. Da macht die Musik besonders viel Spaß. Auch
Family Affair ist ein Song, der Popqualitäten
aufweist und sich schnell im Ohr festsetzt. Friendship
ist dagegen ein Singer/Songwriter-Titel. Hier klingt
zunächst eine Spur Melanie durch. Der Refrain klingt
zwar recht simpel, aber vielleicht liegt genau darin
seine Stärke, denn auch das geht schnell ins Ohr.
Sanft und fast krautig / proggig /psychedelisch zugleich,
entwickelt sich I Know I Know. Von Sekunde
zu Sekunde wird man mehr und mehr in diesen Song hineingezogen.
Auch die Slideguitar im weiteren Verlauf passt sich
ganz hervorragend dem Stück an und verleiht ihm
noch einmal eine besondere Note. Taking Me Down
vermittelt dagegen ein amerikanisches Flair, so als
würde man direkt im Mississippidelta sitzend in
die unendlichen Sümpfe blicken. The Fields
Inside wirkt etwas ungehobelt und kantig, damit
sticht es aus dem bisherigen Wohlklang heraus. Das mag
zum einen daran liegen dass mit Marco Platzer eine männliche
Gesangsstimme zu hören ist, und zum anderen, dass
auch der Sound recht roh und ungeschliffen wirkt. Die
anderen Stücke bieten ähnliches, wobei The
Bride mit seiner psychedelischen Note auch etwas
aus dem Rahmen fällt und sich nach The Perc aka
Tom Reddecker anhört. Der CD, die im Jewelcase
daherkommt, ist ein achtseitiges Booklet beigefügt,
das Landschaftsaufnahmen zeigt. Einziger Kritikpunkt
an dieser Stelle: die Songtexte sind nicht in der richtigen
Reihenfolge abgedruckt, daher ist man ständig im
Booklet am suchen. Loving The Sun verstehen es, auf
ihren Alben, so auch auf dem neuen Longplayer The
Path Of Love, immer wieder hypnotischen Trance
mit psychedelischen Klängen zu verbinden. Daraus
entsteht eine faszinierende Melange, der man sich kaum
entziehen kann. Wer die bisherigen Alben von Loving
The Sun mochte, der kann auch hier bedenkenlos zugreifen.
Alle anderen, die auf harmonischen, tranceartigen Rock
stehen, sollten das neue Album in jedem Fall antesten.
(Stephan Schelle) musikzirkus-magazin.de
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